Internationales Haus der Autor:innen Graz

Alhierd Bacharevič

Minsk, Belarus

2020 bis 2023

Schriftsteller und Übersetzer
*1975
Studium der belarussische Literatur und Sprachwissenschaft an der Pädagogischen Universität in Minsk

Bacharevič hat Romane („Alindarkas Kinder“, „Das letzte Buch von Herrn A.“ u.a.) sowie Essaybände veröffentlicht. Das Werk von Bacharevič ist ins Deutsche, Englische, Französische, Polnische, Russische und Schottische übersetzt. Texte des Autors wurden in international renommierten Literaturzeitschriften abgedruckt.

2017 erschien das Hauptwerk des Autors: Die Hunde Europas“. Der Roman, den Bacharevič selbst aus dem Belarussischen ins Russische übersetzte, war für den größten russischen Literaturpreis „Das große Buch (dt.)“ nominiert und hat es sogar in die Short-Liste geschafft. Das „Belarus Free Theater“ inszenierte den Roman im März 2020 in Minsk. Die Weltpremiere ist aktuell für März 2022 in London geplant. Die Neuauflage des Romans wurde im Frühjahr 2021 von Lukaschenkas Behörden konfisziert und als „extremistisch“ und „staatswidrig“ eingestuft. Die deutsche Übersetzung des Romans erscheint 2024 im Verlag Voland&Quist. Die englische Übersetzung des Romans „Alindarkas Kinder“ erscheint 2022 im renommierten amerikanischen Verlag New Directions.

Bacharevič ist für sein Schreiben in Belarus vielfach ausgezeichnet worden (“Buch des Jahres“ und andere Literaturpreise).

2021 wurde er mit dem deutschen Erwin-Piscator-Preis geehrt („für das kraftvolle Werk als einer der bedeutendsten belarussischen Schriftsteller, der in monumentalen Romanen „Die Elster auf dem Galgen“ und „Die Hunde Europas“ und tiefgründigen Essays die Bedingungen totalitärer Herrschaft erforscht“).

2020 entstand noch in Minsk der Essay Das letzte Wort der Kindheit. Faschismus als Erinnerung, das in mehrere Sprachen übersetzt und veröffentlicht wurde. Auf Deutsch erschien der Text in der österreichischen Zeitung „Die Presse“. Das Thema des Essays behandelt die Revolution und die Repressionen in Belarus.

Mittlerweile schreibt Bacharevič auch auf Deutsch. 2021 erschienen die Essays „Worte kommen immer zu spät“ in der FAZ und „Der beleidigte Teufel“ in der Grazer Zeitschrift manuskripte.

Auf Deutsch sind aktuell der Roman Die Elster auf dem Galgen sowie die Essay-Sammlungen „Berlin, Paris und das Dorf“ und „Sie haben schon verloren“ erhältlich.

Alhierd Bacharevič ist seit Jahren Teilnehmer an internationalen Literaturfestivals und Mitglied im Intellektuellen Klub der belarussischen Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Aleksievich.

2020 war er gemeinsam mit seiner Frau, der Autorin und Übersetzerin Julia Cimafiejeva und Hunderttausenden Belaruss:innen aktiver Teilnehmer an den friedlichen Massenprotesten in Minsk, die gegen das Regime von Lukaschenka gerichtet waren.

Seit November 2020 lebt Alhierd Bacharevič mit Julia Cimafiejeva mit dem Literaturstipendium „Writer in Exile“ als Gast des Kulturressorts der Stadt Graz und der Kulturvermittlung Steiermark in Graz.

Presse: Die Worte verloren, 07.06.2022 Presse: Was ist eigentlich mit Belarus?, 02.06.2022 Veranstaltung: Graz von oben Presse: Literatur von oben, 23.05.2022 Presse: George Orwells 1984 in Belarus verboten, 22.05.2022 Presse: Fall ins Bodenlose, 20.05.2022 Presse: Sicherer Hafen für verfolgte Künstler, 01.03.2022 Presse: Unsere Kultur lebt im Exil, 09.08.2021 Presse: Radio Helsinki, 04.01.2021 Presse: Es ist wie Kafka, aber das reale Leben, 28.12.2020 Presse: Mit der Angst um den Hals, 24.12.2020 Presse: Den Drachen gefüttert, 12/2020 Presse: Neuer, sicherer Hafen für belarussische Künstler, 09.12.2020 Presse: Aufwachen, ohne Angst, verhaftet zu werden, 02.12.2020 Presse: Autorenpaar aus Belarus als "Writer in Exile", 02.12.2020 Presse: Literatur aus dem Kaffeehaus, 30.10.2022 Keine Rückkehr nach Belarus | Kleine Zeitung, 18.01.2023 Graz als Heimat auf Zeit | Kronen Zeitung, 18.01.2023 Der "Stein der Angst" wiegt schwer | Kleine Zeitung, 20.01.2023
© Julia Cimafiejeva

• Internationales Haus der Autor:innen Graz