Archiv / Projekte

Alexander Danner | David Kranzelbinder

 

Eine Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark. Ein Projekt anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte in Kooperation mit ausreißer – Grazer Wandzeitung und Pavelhaus.

 

Menschen kommen nach Wochen, Monaten auf der Flucht hungrig und frierend in Spielfeld an der österreichisch-slowenischen Grenze an, werden in ungeheizte Zelte gewiesen und eines der reichsten Länder der Welt enthält ihnen die grundlegendste Versorgung vor. Diese kommt dann vor allem aus der Zivilgesellschaft, Menschen solidarisieren sich, helfen mit Nahrung, Kleidung, Informationen und vielem mehr. 2015. 2022. Muster und damit Bilder scheinen sich zu wiederholen – und sind doch ganz andere. Noch nie waren Fluchtrouten so tödlich wie heute, noch nie waren die Zäune und Mauern in und um Europa länger, höher und fataler und noch nie wurden seit Ende des Zweiten Weltkriegs grundlegende internationale Abkommen und Rechte wie die Genfer Konvention und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte so offensiv untergraben. Die Forderung „Zimmer statt Zelte“ ist somit eminent politisch. Die Ausstellung holt Bilder und vor allem Menschen von der Grenze ins Blickfeld, ins Rathaus, in den Stadtraum und beansprucht Sichtbarkeit auf Augenhöhe.

Der Fotojournalist Alexander Danner (*1983) dokumentiert seit 2015 die Geschehnisse in Spielfeld, seine Schwarzweiss-Aufnahmen erzählen nicht nur Geschichten von Grenzsituationen, sondern halten Zeitgeschehen fest, wie es vor aller Augen passiert und trotzdem kaum jemand sehen will.

David Kranzelbinder (*1982), Fotograf und Kurator im Pavelhaus an der österreichisch-slowenischen Grenze, porträtiert unmittelbar Menschen und Fluchtlandschaften, während er sich selbst als Teil der Geschehnisse vor Ort begreift.

 

Ausstellung
Dezember 2023 / Jänner 2024

Eröffnung
Begrüßung: Bürgermeisterin Elke Kahr
Einführung: Evelyn Schalk, ausreißer
Bericht: Petra Leschanz, Bordercrossing Spielfeld
Lesung: Yasna Ebrahimi, Nargis Niromand
Eröffnung: Kulturstadtrat Günter Riegler und Gerhard Gross
Gespräch: Alexander Danner und David Kranzelbinder mit Evelyn Schalk

Publikation
ausreißer #109/2023

• Spielfeld Mensch An der Grenze 2015–2023 • Spielfeld Mensch An der Grenze 2015–2023

Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark inKooperation mit Akademie Graz, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit und Galerie Centrum.

 

Kontaminierte Landschaften sind Landschaften, die auf den ersten Blick schön und idyllisch sind und das Auge und die Seele beruhigen. Scheinbar unberührte, unschuldige Natur. Doch in Wahrheit haben solche Landschaften oft etwas zu verbergen. Eine bedrückende Altlast. Es gibt da etwas, was die Landschaft verunreinigt, vergiftet, kontaminiert, unsichtbar zwar, doch bohrend und peinigend. Es handelt sich um Orte, wo in der Vergangenheit schreckliche Dinge passierten. Massaker, Massenerschießungen, Pogrome, deren namenlose Opfer meist gleich an Ort und Stelle verscharrt wurden.

Martin Pollack

 

Auch in der Steiermark haben sich während der Zeit des Nationalsozialismus schreckliche Dinge in die Landschaft eingeschrieben, die nicht – wie die nachträgliche Schutz- und Abwehrbehauptung „Davon haben wir nichts gewusst!“ glauben machen will – im Verborgenen geschahen.

In dem von Astrid Kury und Heimo Halbrainer im Auftrag der Steiermark Schau 2021 für den mobilen Pavillon („Wer wir sind. Kunst – Vielfalt – Landschaft“) kuratierten Ausstellungsbeitrag gehen der Historiker Heimo Halbrainer und der Fotograf Christoph Grill dem von Martin Pollack geprägten Begriff der kontaminierten Landschaften in der Steiermark nach, am Beispiel von Bretstein, Eisenerz, Peggau und St. Anna am Aigen.

 

Ausstellung
Oktober / November 2023

Eröffnung
Einführung durch Astrid Kury
Heimo Halbrainer im Gespräch mit Martin Pollack, Autor des Essays „Kontaminierte Landschaften“

Lesung
„Alles, was jetzt folgte, war schon längst geplant.“
Grazer Jüdinnen und Juden erinnern sich an das Novemberpogrom 1938
Lesung mit Ninja Reichert und Heimo Halbrainer

Finissage
Kuratorenführung mit Heimo Halbrainer

• Kontaminierte Landschaften Spuren des NS-Terrors in der Steiermark

Eine Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark in Kooperation mit Galerie Centrum.

Die Vielfalt der lokalen Kunstszene zu betonen und bislang unbekannten Künstler:innen zu ermöglichen, ihr Ausstellungsdebut zu geben, war die Idee hinter der Ausstellung Neue Namen. Die Grazer Künstlerin Masha Jaklitsch und der steirische Künstler Jonas Lang zeigen erstmals ihre Arbeiten in einer Galerie und damit auch, wie unterschiedlich nicht nur der Ausstellungsraum sondern auch der Wahrnehmungsraum interpretiert werden kann.

 

Under the Sea – Meta 2
Zeichnung, Choreografie, Text, Musik, Malerei, Installation

The decay and poetry of places. Ein Kaffeehaus, eine WG mit flexibler Architektur, eine alte Fabrik als offizieller Proberaum der Opéra, eine Pop-Up Suppenküche, Wohnen im Container, der Innenhof. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Besonderheit eines Universums gewinnen, das sich zwischen Dystopie, Demokratie und Utopie bewegt. Masha Jaklitschs Arbeit UNDER THE SEA stellt eine Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen Gesellschaft und Raum im 21. Jahrhundert dar; wie wir uns an verschiedenen Orten bewegen und treffen, einschließlich der – gemeinsamen – Nutzung.

 

From Symbiosis To Alienation
Malerei

Von Symbiosen bis zu völliger Entfremdung. In seiner Kunst beschäftigt sich Jonas Lang mit Beziehungen und Verletzlichkeit, sowohl im zwischenmenschlichen, als auch mit dem eigenen Selbst. Von Augenblicken der trauten Zweisamkeit, über Momente der einsamen Selbstreflektion, bis hin zu Szenen von Ignoranz. Unsere Emotionswelt spiegelt sich in unglaublich vielen faszinierenden Momenten wieder und ganz besonders wenn sich jemand verletzlich zeigt.

 

Ausstellung
Oktober 2023

• Neue Namen Masha Jaklitsch & Jonas Lang

Ein Projekt der Kulturvermittlung Steiermark.
Graz, Leechwald – Wiedereröffnung

2007 wurde der erste Grazer Menschenrechtsweg im Grazer Leechwald nach einer Idee von Max Aufischer von der Kulturvermittlung Steiermark installiert. Nach mehr als 15 Jahren wurden die in die Jahre gekommenen Tafeln durch neue ersetzt. Mit einer großen Eröffnungsfeier wurde dieser Weg wieder in das allgemeine Bewusstsein gerückt. Die Tafeln des Menschenrechtsweges revisited wurden gestaltet von Josef Fürpaß.
2007 wurde der Grazer Menschenrechtsweg der Öffentlichkeit übergeben. 2008 kam die Finanzkrise, es folgte die Flüchtlingskrise, die Corona-Pandemie und die Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise werden immer manifester. Leider gehen alle diese Krisen auch mit einer Bedrohung der Menschenrechte einher. Statt des notwendigen Zusammenhalts aller Menschen im Kampf gegen diese Herausforderungen kommt es zu einer Spaltung der Gesellschaft durch Interessen Einzelner. Die Sicherheit der einen wird zur Menschenrechtsverletzung für die anderen.

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Die Menschenrechte betreffen und schützen ALLE Menschen. So garantieren sie etwa das Recht auf eine gerecht entlohnte Arbeit wie auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit, auf Erholung und Freizeit. Sie garantieren das Recht unserer Kinder auf unentgeltliche Bildung und das Recht auf persönliches Eigentum.

Das Bewusstsein der Allgemeingültigkeit der Menschenrechte in der Menschenrechtsstadt Graz zu schärfen, ist uns im Sinne der 2001 verabschiedeten Menschenrechtserklärung des Gemeinderates der Stadt Graz ein besonderes Anliegen, und wir zitieren daraus: „Dadurch sollen ihre Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere die Jugend, über geltende Menschenrechte und ihre damit verbundenen Rechte und Pflichten informiert werden.“

Sehr oft beschränkt sich das Wissen zur 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte auf den Satz „Alle Menschen sind gleich“. Dass dieser Satz noch weitergeht, ist den meisten unbekannt. Die Inhalte der anderen 29 Artikel, die nahezu alle Lebensbereiche aller Menschen aus allen Bevölkerungsschichten umfassen, sind in breiten Teilen der Bevölkerung leider wenig verbreitet.

Diese Überlegungen waren ein Hauptgrund für die Kulturvermittlung Steiermark zum 60-Jahr-Jubiläum der Deklaration der Menschenrechte den Grazer Menschenrechtsweg zu initiieren und im Leechwald zu installieren. Der Leechwald ist Naherholungsgebiet für viele Grazer:innen. Viele noch immer eingehende positive Rückmeldungen zeigen uns, dass der Menschenrechtsweg gut angenommen wird und notwendig ist.

Den Tafeln des Menschenrechtsweges im Leechwald wurde im Laufe der Jahre arg zugesetzt. Trotz mehrerer Restaurierungs- und Reinigungsaktionen war eine Neuproduktion unumgänglich.

Daher freuen wir uns, dass ab dem 9. Mai 2023 der Grazer Menschenrechtsweg revisited wieder öffentlich zugänglich ist.

 

Publikation

Menschenrechtsweg revisited
Graz, Leechwald

Graz, 2023
dt./engl.
Hrsg.: Kulturvermittlung Steiermark

Menschenrechtstafeln Layout Josef Fürpaß
Menschenrechtsweg Installation Richard Edelsbrunner, Peter Mintscheff

Cover Grafik © Alina Idlhammer, Collage Natascha Reiterer
Publikation Layout Natascha Reiterer
Redaktion Luise Grinschgl und Gerhard Gross
Übersetzung und Lektorat Antonia Barboric
Fotos Richard Edelsbrunner

Illustrationen / Texte Schüler:innen der Klusemann EXTERN
Künstlerische Beiträge Lera Elur (Valeriia Lysenko) und Margo Sarkisova (UKR)

Ein Projekt der Kulturvermittlung Steiermark.

• Menschenrechtsweg revisited

„Struggle & Contemplation – Kampf & Kontemplation“ – im breiten Spektrum zwischen diesen Polen bewegen sich die Arbeiten von sechs Künstlerinnen und Künstlern, welche in der gleichnamigen Ausstellung gezeigt werden. Beide Begriffe eröffnen ein weites Assoziationsfeld. Der Arbeitsprozess könnte ebenso gemeint sein wie Inhaltliches. Die Auseinandersetzung mit Druckgraphiktechniken, die handwerklich zu „erobern“ sind. Die Rückschläge, die es zu verdauen gilt, bis das Ergebnis dem entspricht, was imaginiert wurde. Vielleicht gibt es im Kampf mit dem Material aber auch Überraschungen der erfreulichen Art, Unerwartetes, welches das Vorgestellte noch übertrifft.

Lera Elur ist der Künstlername der 1993 in der Ukraine geborenen Künstlerin Valeriia Lysenko. Elurs Arbeiten sind punktgenaue Miniaturen. In einer markant reduzierten Bildersprache zeigen sie menschliche Körper, Pflanzen, Gegenstände und Architekturen, manchmal in Symbiose. Mikro- und Makrokosmen überlappen sich, fließen ineinander, Dinge lösen sich in Muster und Wellen auf, Schatten bekommen ein Eigenleben. Mischwesen aus Blumen und Frauen existieren in diesem Zeichenuniversum neben abgebrannten Häusern und zerbrochenen Fenstern.

Maryam Farhang geboren 1983 im Iran, ist bildende Künstlerin und Autorin. Ihre Kunst handelt immer auch von ihrer Rolle als Frau, vom weiblichen Körper, den viele Männer (nicht nur) in ihrer Heimat als ihr Eigentum betrachteten. In großen Gemälden und kleineren Mischtechnikblättern hat Farhang diese Thematik be- und verarbeitet. Nun auch mit mehrfarbigen Aquatinten, die sich an persische Miniaturen und deren Motive anlehnen, diese aber neu interpretieren.

Margo Sarkisova stammt aus der Ukraine, wo sie 1997 geboren wurde. Für ihre Arbeiten nutzt Sarkisova immer wieder die Technik der TetraPak-Radierung, die sich in den vergangenen Jahren zu einem eigenen Genre entwickelt hat. Das mit Plastik versiegelte Papier der bekannten Getränkepackungen eignet sich bestens als Druckplatte.

Katharina Windisch ist eine 1979 geborene österreichische bildende Künstlerin und Kunsttherapeutin, die sich in den letzten Jahren vornehmlich mit den Varianten des Moduldrucks beschäftigt. Mittels eines oft kleinformatigen Druckstocks werden in Akribie und Ausdauer abstrahierte geflechtartige Gebilde erschaffen. Bei Informationen zu Bildern stößt man auf überraschende Angaben, welche auf die Eigen-Art von Windisch hinweisen. In Hochdrucktechniken entstehen durch Überlagerungen die erwähnten geflechtartigen Kompositionen.

Herwig Tollschein, Jahrgag 1970, kann auf ein umfangreiches Werk in unterschiedlichsten Techniken zurückblicken. Die Druckgraphik nimmt darin einen gewichtigen Platz ein. Die Frage, wie sich Malerei in Druckgraphik verwandeln lässt, interessiert den Künstler schon lange. Auch für seine Holz- und Linolschnitte schöpft der Künstler aus einem für ihn typischen Motiv-Fundus, den er einfallsreich und immer aufs Neue überraschend variiert. In kontrastreichem Schwarzweiß oder in kraftvollen Farbkombinationen komponiert Tollschein Bilder von Köpfen, Körpern, Fahrzeugen, Häusern und architektonischen Elementen.

Josef Fürpaß ist künstlerisch ebenfalls in unterschiedlichsten Techniken tätig. Der 1960 geborene Österreicher, auch ein passionierter Bandoneonist, nennt aber den Hochdruck als eine bevorzugte Methode, Ideen in visuelle Realitäten umzusetzen. Fürpaß beweist bei seinen Arbeiten ein exzellentes Gespür für Gewichtungen von Flächen und Linien, ebenso, was den Einsatz von Schriften anlangt.

 

Galerie Centrum, Graz
Mai 2023

Musikalische Intervention: Roman Trubchaninov (Sax)
Einführung: Christian Thanhäuser (Graphiker & Verleger)

Konzert mit Studierenden der Kunstuniversität Graz
Anna Pankina (Kiew) – Bratsche
Volodymyr Larynenko (Charkiw) – Violine

„Kampf und Innenschau: zwei Pole, zwischen denen wir irgendwie unser ganzes Dasein anzusiedeln haben !?“ Roger Schütz, 1974

 

Galerie am Park, Wien
August 2023

Musikalische Einbegleitung
Lothar Lässer (Akkordeon)
Josef Fürpaß (Bandoneon)

 

Galerija ALU, Sarajevo, Bosnien und Herzegowina
in Kooperation mit dem Kulturforum Sarajevo
November / Dezember 2023

Printmaking has long since emancipated itself from its ancestor, drawing – but the relationship between the two remains close. Printmaking techniques – for instance aquatint, silkscreen, and monotype – also, however, allow for very painterly results, which makes it possible to combine shapes, surfaces, and lines and to set accents both strong and subtle.

 

Publikation

Struggle & Contemplation
Contemporary Printmaking

im Anhang: 6 Positionen – 6 Werkfolder beteiligter bildender Künstler:innen
Graz, 2023
dt./engl.
Hrsg.: Kulturvermittlung Steiermark

Kurator, Layout, Package, Print_Design Josef Fürpaß
Printed by KHIL & Druckwerk6
English Translation Andrea Scrima

• Struggle & Contemplation

Martin Bilinovac | Brisilda Bufi | Lena Feitl | G.R.A.M. | Alexandra Gschiel
Paul Hartmann | Eva Hölbling | Marita Janka | Bernhard Kipperer
Sandra Kosel | Gerhard Krois | Branko Lenart | Alois Loidl | Marlene Mautner
Martin Osterider | Heinz Pöschko | Jörg Rath | Alina Reimelt
Gerlinde Schaffer | Eva Schlögl | Reinhard Sock | Teresa Thomaschütz
Lena Trichtel | Stephan Weixler | Elisa Wüntscher | Karl Zenz

 

Individuelle Lebenserfahrungen, Studien und Interessen, sowie sich verändernde technische Voraussetzungen bringen vielfältige Zugänge zur Fotografie hervor. Im Licht aktueller Ereignisse und globaler Entwicklungen, findet sich ein breites thematisches Spektrum in den Arbeiten von 26 Fotokünstler:innen der Jahrgänge 1948-1997 aus der Steirischen Fotobiennale 2022.
Die Bilder erzählen Geschichten von einer gedachten Zukunft, von der Rekonstruktion erlebter Vergangenheit oder dem Spiel von frei arrangierten Bildelementen mit assoziativen Freiräumen. Sie befassen sich mit existenziellen Fragen zur Begrenztheit der menschlichen Natur und Erkenntnisfähigkeit, sowie zu Identität, Kultur und Philosophie. Die Künstler:innen untersuchen die Rolle der Fotografie in der Darstellung von Wirklichkeit, erweitern das mediale Spektrum und experimentieren im Grenzbereich technischer Möglichkeiten. Ein Fokus liegt auf der Wahrnehmung und Vergegenwärtigung von Zeit – die Rekonstruktion von Erinnerung, die Vergänglichkeit des Moments und dessen Konservierung oder die Hingabe zur Langsamkeit. Einen weiteren Schwerpunkt bilden zeitkritische Betrachtungen gesellschaftlich relevanter Phänomene – Verschwörungstheorien, Stereotypen und aktuelle Ereignisse.
Die Ausstellung zeigt einen aktuellen Querschnitt durch das Schaffen steirischer Fotokünstler:innen, darunter international tätige Persönlich-keiten sowie Fotograf:innen aus dem Akademie- und Amateurbereich.
Graz, die zweitgrößte Stadt Österreichs und Landeshauptstadt der Steiermark, hatte sich ab den 1950er Jahren – mehr als damals die Bundeshauptstadt Wien – zu einem Ort der Produktion und Vermittlung progressiver Fotografie entwickelt, und mit dieser Tradition einen reichen Nährboden für zeitgenössische Fotografie geschaffen. Die Protagonist:innen dieser Zeit trugen maßgeblich dazu bei, die Fotografie als Kunstform in Österreich zu etablieren, wichtige Institutionen zu gründen und jüngere Generationen in den Grazer Fotoschulen zu beeinflussen.

 

County Youth Foundation Timiș, Timișoara, Rumänien
in Kooperation mit dem Kulturforum Bukarest
Juli / August 2023

Galerija Marko K. Gregović, Petrovac, Montenegro
in Kooperation mit Galerija Marko K. Gregović
September / Oktober 2023

Galerija Zuccato, Poreč, Kroatien
in Kooperation mit dem Kulturforum Zagreb
Oktober / November 2023

 

Publikationen

photo graz selection V
Grupna izložba fotografija • Photography Group Exhibition

Petrovac, 2023
monten./engl.
Hrsg.: JU Muzeji i galerije Budve

Redaktion Lucija Đurašković
Design Darko Mandić
Kurator, Text Gerhard Gross
Übersetzung Milica Stanić Radonjić, MA
Titelbild Eva Hölbling, Encounters, 2021 (Ausschnitt)

photo graz selection V
Current Positions of Styrian Photography

Graz, 2023
dt./engl.
Hrsg.: Kulturvermittlung Steiermark

Kurator, Editor, Grafikdesign, Vorwort Gerhard Gross
Gastbeitrag Reinhard Braun
Übersetzung Helene Gödl
Titelbild Eva Hölbling, Encounters, 2021 (Ausschnitt)

• photo graz selection V

Eine Solidaritätsaktion von Frauen für Frauen getragen vom Verein Kulturvermittlung Steiermark und Julia Cimafiejeva in Kooperation mit der Kulturinitiative Handlungsspielraum.

Die belarusische Autorin und Übersetzerin Julia Cimafiejeva lebt und arbeitet seit Ende 2020 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Autor und Übersetzer Alhierd Bacharevič auf Einladung der Stadt Graz und der Kulturvermittlung Steiermark mit dem Literaturstipendium „Writer in Exile“ in Graz.

Mit einer erstaunlichen Ausdauer und viel Energie setzt sich die Autorin für jene Belarus:innen ein, die willkürlich, aus rein politischen Gründen inhaftiert sind. Unermüdlich schreibt sie den inhaftierten Männern und Frauen, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Auch Julias Bruder und seine Ehefrau, professionelle:r Sängerin und Musiker, wurden im August 2021 verhaftet, sind mittlerweile verurteilt und warten derzeit noch in der Untersuchungshaft auf die Überstellung in die Arbeitslager.

Gemeinsam mit Cimafiejeva und in Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative Handlungsspielraum setzt auch die Kulturvermittlung Steiermark ein Zeichen der Solidarität für Gefangene in Belarus. Unter den rund 1.100 politischen Gefangenen sind aktuell mehr als 130 inhaftierte Frauen. Diese Frauen sind: Ärztinnen, Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen, Musikerinnen, Professorinnen, Studentinnen, Töchter und Mütter, die von ihren Kindern und Familien monate- und jahrelang getrennt sind.

Mit der Aktion Liebe unbekannte Freundin! Briefe nach Belarus möchten wir mit Euch das Schicksal dieser Frauen sichtbar machen und signalisieren, dass wir an sie denken, dass sie nicht vergessen sind. Wir schenken ihnen Zeit und schreiben Briefe, um unsere Anteilnahme an ihren Schicksalen zu zeigen. Gemeinsam schaffen wir es, dass für jede Frau ein Brief geschrieben wird.

Die Abwicklung – von den Übersetzungen der Briefe ins Russische oder Belarusische, das Beschriften der Kuverts und Versenden sowie die Übermittlung von Antwortschreiben an euch übernehmen wir.

Wichtige Informationen zu den Briefen:

  • Jeder Brief wird von einer Zensur geprüft, darum müssen die Briefe ins Russische oder Belarusische übersetzt werden
  • Bitte maile uns deinen Brief auf Deutsch, Englisch, Belarusisch oder Russisch, wir übernehmen die notwendigen Übersetzungen
  • Die Briefe sollten nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein
  • Was du nicht schreiben darfst: keine politischen Inhalte, Beleidigungen, Slogans oder zu intime Informationen, der Name Lukaschenko sollte nicht vorkommen…
  • Worüber du schreiben könntest: Erzähle von dir, wer du bist, wo du lebst, von deiner Arbeit, deinen Hobbys, deiner Familie, deinen Haustieren, deinem Garten, deinem Wohnort, deinen Beweggründen zu schreiben, welche Bücher und Autor:innen du gerne liest und dass du gerne die aus politischen Gründen inhaftierten Frauen in Belarus unterstützen möchtest…

Julia hat die wichtigsten Informationen in einem 10-minütigen Video zusammengefasst, das du dir über den untenstehenden YouTube Link ansehen kannst.

 

Video zum Projekt: Julia Cimafiejeva

 

Du hast Interesse mitzumachen? Dann schreib uns eine Mail mit kurzen Personengaben zu dir an:
briefe_schreiben@kulturvermittlung.org

Wir werden dir Namen und Informationen zu einer Frau zukommen lassen, die dann deine „unbekannte Freundin“ ist, der du deinen Brief schreibst.

Bitte übermittle uns deinen Brief bist spätestens 3. April 2022 an die genannte Mailadresse.

 

Zum Datenschutz: Deine Kontaktdaten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie werden von uns ausnahmslos im Zusammenhang mit diesem Projekt verwendet. Wenn du darüber hinaus an den Aktivitäten der Kulturvermittlung Steiermark und Handlungsspielraum.eu interessiert bist und mit uns in Kontakt bleiben möchtest, dann gib uns bitte Bescheid. Wir freuen uns darüber.

 

Sujet © Anna Redko, „Zhyve Belarus“, #Belarus2020@ania_redko_

• Liebe unbekannte Freundin! Briefe nach Belarus.

Brisilda Bufi

 

In der Arbeit von Brisilda Bufi geht es um einen persönlichen Prozess und einer intensiven Beschäftigung mit der Fotografie. Das Motiv selbst soll die Gestaltung führen. Ein Identitätsprozess, wo die Grenzen durch zwei Beobachtungsperspektiven (außen und innen) verschoben werden. Der Mittelpunkt dieser Arbeiten sind die „Zwischenzonen, Zwischenräume und die un/sichtbaren Grenzen“ der Verschmelzungen der Kulturen sowie die Erforschung des eigenen kulturell hybrid geprägten Blickes auf die Welt.

 

Brisilda Bufi (*1991) ist in Tirana, Albanien, geboren und aufgewachsen.
Sie lebt in Graz und studiert derzeit Informationsdesign an der FH Joanneum.

 

 

Präsentation:
Österreichisches Kulturforum Zagreb
seit November 2021

 

Zur Veranstaltung

• out of frame - Brisilda Bufi

http://www.galeriemuerz.at/

 

Die Kulturvermittlung Steiermark kuratiert in Kooperation mit der galeriemuerz den space03 für Künstlerische Fotografie aus der Steiermark. space03 ist eine Online-Verkaufsplattform für Fotokünstler:innen, deren Werke sich auf hohem künstlerischen Niveau und abseits der Freizeit- und Reisefotografie bewegen. Der Raum versteht sich als Vermittler zwischen Kunstproduzent:innen und Kunstpublikum und beteiligt sich nicht an Verkaufserlösen.

 

Künstler:innen seit 2021

 

Jörg Auzinger | Tom Biela | René Böhmer | Gertraud Enzinger
Michael Goldgruber | Markus Himberger | Silvia Hödl
Gerrit Husung | Doris Jauk-Hinz | Birgit Maier
Wolfram Orthacker | Heinz A. Pachernegg | Lydia Reinprecht
Bruno Richard | Peter Rieser | Robert W. Sackl-Kahr Sagostin
Eva Schlögl | Bernd Sieber | Reinhard Sock | Stephan Weixler

 

 

space03: Künstlerische Fotografie aus der Steiermark
Kurator: Gerhard Gross

 

galeriemürz /  www.galeriemuerz.at

 

Für den Inhalt verantwortlich: Hans Schrotthofer, hans.schrotthofer@aon.at

 

Fotos (Ausschnitte):
Peter Rieser, Elisabeth Enzinger, Doris Jauk-Hinz, Reinhard Sock, Lydia Reinprecht

• space03: Künstlerische Fotografie aus der Steiermark

Kamilla Bischof | Joey Davis | Silvia Ederer | Peter Hutter
Erika Lässer-Rotter | Andrea Markart | Undine Pega
Verena Preininger | Hannes Priesch | Andrea Ressi
Marlene Stoisser | Matta Wagnest | Klaus Wanker

 

Malerei ist immer ein Thema. Auch wenn die zeitgenössische Kunst nicht in klassischen Kategorien denkt, bleibt Malerei aktuell und nachgefragt. Das ist in der Sammlung der Stadt Graz, die zugleich Förderinstrument und Artothek für alle Mitarbeiter:innen des Magistrats und der stadtnahen Einrichtungen ist, nicht anders. Die Auswahl zeigt einen Querschnitt, der nicht repräsentativ sein will, sondern einen Einblick in die Vielfalt der Arbeit mit dem Medium Malerei aus der Perspektive der Sammlung Graz ermöglichen soll.

 

Eine Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark in Kooperation mit dem Kulturressort der Stadt Graz und dem Österreichisches Kulturforum Zagreb.

Kurator:innen: Birgit Kulterer, Richard Edelsbrunner

 

Präsentationen:
Österreichisches Kulturforum Zagreb, Dezember 2019 / Juli 2020
Stadtmuseum Vukovar – Galerija Oranžerija, Juli / August 2020
Muzej Prigorja, Zagreb-Sesvete, September 2020

 

Zur Wanderausstellung

• Malerei aus der Stadt Graz

Steiermarkweit ausgeschriebener Kunstbewerb für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre

 

Mehr als 500 ideenreiche, fröhliche, aber auch zum Nachdenken anregende Beiträge, die in der Zeit des ersten Lockdown (März/April/Mai 2020) entstanden sind, wurden eingereicht. Viele Kinder haben diese Zeit genützt, um ihrer Fantasie kreativen Lauf zu lassen. Mit ihren Werken ermöglichen sie uns Einblicke in Traumwelten von ungetrübter Lebensfreude oder in befreienden Unfug. Eine Fachjury hat daraus rund 70 Malereien, Zeichnungen, Videos, Collagen, Fotos und Objekte für die Ausstellung in der Jugendgalerie im Rathaus ausgewählt und die Sieger:innen in den verschiedenen Altersgruppen ermittelt.

Eine Initiative der Kulturvermittlung Steiermark mit Unterstützung von
Stadt Graz / Referat für Internationale Beziehungen und Büro Stadtrat Kurt Hohensinner
Kleine Zeitung / Kinderzeitung
Graz Holding
Steirischer Landesverband für Bienenzucht / Steirisches Imkerzentrum

 

Jury:

Andrea Harrich – Stadt Graz / Referat für Internationale Beziehungen
Andrea Winkler – Bildungsdirektion Steiermark
Jörg Ehtreiber – Kindermuseum Frida & Fred
Max Aufischer – Kulturvermittlung Steiermark
Peter Mintscheff – Kulturvermittlung Steiermark
Katrin Fischer – Kleine Zeitung / Kinderzeitung

 

Preisträger:innen:

Kategorie 0-6 Jahre: 1. Lena Ertl, 2. Hella Riedl, 3. Lena Wurzinger
Kategorie 6-9 Jahre: 1. Leo Arndt, 2. Klara Kaiser, 3. Michael Hausmann
Kategorie 9-12 Jahre: 1. Lola Hein, 2. Lena Frühwirth, 3. Lorenz Rath
Kategorie 12-16 Jahre: 1. Karoline Gross, 2. Melissa Stürzl, 3. René Platzer
Kategorie „special guests“: 1. Katja Dabernig, 2. Jacqueline Eder, 3. Andrea Haas
Kategorie „Klassen und Schulen“: 1. MS Hitzendorf (3.a), 2. BAfEP Liezen, 3. VS Hofstätten/ Raab (1a, 1b)

 

Präsentation:
Jugendgalerie im Rathaus, September bis November 2020

 

Zur Veranstaltung

• Das Leben ist schön ... oder? Kunstbewerb

Bezirksgericht Graz-West,  Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz
Juni 2020

In den Performances „Eye to Eye“ positioniert sich die kroatische Künstlerin Kristina Marić für jeweils eine Stunde „Auge in Auge” mit Überwachungskameras im Stadtgebiet von Graz. Eine Aktion, die keine Handlung und keine Bedeutung besitzt, löst im Überwachungssystem eine Anhäufung von Daten aus, die das Prinzip der Kontrolle in Frage stellt. Die Künstlerin erzeugt dadurch eine Umkehrung der Überwachungssituation, wodurch das Prinzip der Kontrolle ad absurdum geführt wird.

Kristina Marić war im Juni 2020 Artist in Residence der Kulturvermittlung Steiermark.

 

Zur Ausstellung in der Fotogalerie des Grazer Rathauses

• Eye to Eye - Kristina Marić