Eröffnung
Dienstag, 10. Dezember 2024, 18 Uhr
„Im Gedächtnis derer, die geblieben sind.“
Erinnerungen an den Genozid in Ruanda, 1994.
Alle Fotografie Jugend
10. Dezember 2024 - 14. Februar 2025
Foto- und Jugendgalerie im Grazer Rathaus
Grazer Rathaus
Gemeinderatssitzungssaal | Fotogalerie | Jugendgalerie
Hauptplatz 1, 1. Stock und 2. Stock
A-8010 Graz
• Aktuelle Ausstellungen • Aktuelle Ausstellungen
Öffnungszeiten
Mo–Fr 8–18 Uhr
an Feiertagen geschlossen
Eintritt barriere/frei
Foto © Florence Prudhomme
Eine Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark, gefördert durch den ZukunftsFonds der Republik Österreich.
2024 – 30 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda: Im Rahmen des Internationalen Tages der Menschenrechte versucht eine Doppel-Ausstellung dem Vergessen dieser Ereignisse entgegen zu treten. Fotos, Texte und Aussagen von Überlebenden geben Einblick in Formen der Aufarbeitung dieser Geschehnisse. In Zeichnung und Malerei erleben wir die traditionelle Märchenwelt durch die Augen von Kindern der zweiten Generation in Ruanda.
Eröffnung
Dienstag, 10. Dezember 2024
18 Uhr: Gemeinderatssitzungssaal
19 Uhr: Fotogalerie im Grazer Rathaus
Begrüßung
Bürgermeisterin Elke Kahr
Zum Projekt
Aurélia Kalisky – Kuratorin der Ausstellung und Genozidforscherin
Ancilla Umubyeyi, Rwanda Diaspora Austria
Evelyn Schalk, ausreißer
Eröffnung durch
Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler
Fotogalerie (2. Stock)
“An die erloschenen Sterne”
“Wir keimten für die Erinnerung an die Unseren”
“Imvura in unseren Erinnerungen”
Jugendgalerie (1. Stock)
“Bakame und Co”
„Wie überlebt man den Verlust aller Angehörigen und bewahrt gleichzeitig ihr Andenken? Wie lebt man in ihrer Abwesenheit, mit ihrer Abwesenheit, wenn man keine andere Spur von ihnen hat als die Erinnerung an sie und einige Fotos? Wie ist ein Leben möglich in einem Land, in dem man mit den Mördern koexistieren muss, oder wenn man sich sein Leben weit weg von Ruanda in der Diaspora neu aufbauen muss, zwischen so unterschiedlichen Welten? Wie kann man als Kind nach dem Genozid in Ruanda oder in der Diaspora aufwachsen, spielen, sich eine Zukunft vorstellen und erträumen, wenn die grundlegendsten Verbindungen für das gesellschaftliche Zusammenleben zerstört wurden und das Vertrauen in die Menschheit unwiderruflich beschädigt wurde?“
In direkter Zusammenarbeit mit Betroffenen und unter Einbindung von unterschiedlichen Original-Zeugnissen (Fotografien, Texte etc.) aus Archiven werden in der Fotogalerie (2.Stock) einzelne Situationen und Begebenheiten der Ereignisse von 1994 skizziert. Persönliche Erinnerungssplitter von Menschen in Ruanda und in der Diaspora führen das Unsagbare und Unvorstellbare der Erlebnisse vor Augen. Ausgewählte Brieftexte öffnen den Blick auf das Leid der Hinterbliebenen. Die Jugendgalerie (1.Stock) präsentiert Zeichnungen und Malerei von Kindern der zweiten Generation in Ruanda – geboren nach 1994. Die Werke wurden von der traditionellen Märchenwelt inspiriert und sind im Rahmen eines Workshops im Nachbarschaftshaus von „Rwanda Avenir“ in Kigali entstanden.
Die Ausstellung der Kulturvermittlung Steiermark wird kuratiert von der Literaturwissenschaftlerin und Genozidforscherin Aurélia Kalisky (Paris/Berlin), in Zusammenarbeit mit Ancilla Umubyeyi (Kigali/Wien), Magnifique Neza (Kigali/Paris) sowie Florence Prudhomme und Michelle Muller – Rwanda Avenir (Paris/Kigali). Begleitend erscheint eine Sonderausgabe des Magazins ausreißer – Die Grazer Wandzeitung.
Aurélia Kalisky ist Literaturwissenschaftlerin und forscht zu Genozid und Holocaust sowie zu Formen der Zeugenschaft und des kollektiven Gedächtnisses, die durch politische und kriegerische Gewalt entstehen. Sie ist assoziierte Forscherin am Centre Marc Bloch in Berlin und Fellow am Saarbrücker Käte Hamburger Kolleg „Cure. Kulturelle Praktiken der Reparation“ . Derzeit arbeitet sie an einem Buch über die frühe Holocaustforschung mit dem Titel Wie schreiben wir unsere Geschichte? Interdisziplinäre Forschung jüdischer Überlebender nach der Shoah, sowie an einem Projekt über Formen des kollektiven und kulturellen Gedächtnisses und Wissenspraxen nach dem Genozid in Ruanda. 2020 hat sie die Schriften von Sonderkommando Mitglied Salmen Gradowski unter dem Titel Die Zertrennung. Aufzeichnungen eines Mitglieds des Sonderkommandos von Auschwitz herausgegeben. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Artikel über Zeugenschaft, Zeugenliteratur, Erinnerungspolitik und Geschichtsschreibung zur Shoah, zum Völkermord an den Armenier:innen und zum Völkermord an den Tutsi in Ruanda veröffentlicht. Aurélia Kalisky ist die Kuratorin dieses Projekts.
Wir machen darauf aufmerksam, dass bei den diversen Veranstaltungen der Kulturvermittlung Steiermark Foto- und Filmaufnahmen gemacht werden. Diese Aufnahmen werden im Zusammenhang mit der jeweiligen Veranstaltung für die Öffentlichkeitsarbeit und die Dokumentation – analog und digital – verarbeitet. Durch die Anwesenheit ist die prinzipielle Zustimmung durch die Besucher:innen erteilt. Dieser Zustimmung kann jeweils vor Ort mündlich widersprochen werden.
in Zusammenarbeit mit