Stipendium der Stadt Graz
Slata Roschal
Russland / Deutschland
2025/2026
Autorin und Lyrikerin
*1992, St. Petersburg
Studium der Germanistik, Slavistik und Komparatistik in Greifswald, Promotion 2021 an der LMU München (Der Mann im Untergrund. Zu einem Männlichkeitstypus in der russischen Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht 2022).
Slata Roschal ist nicht nur als Autorin vielfach ausgezeichnet und im Feuilleton wohlgelitten, sondern auch als Kritikerin, Übersetzerin aus dem Russischen und als Herausgeberin tätig. Ihr Debütroman 153 Formen des Nichtseins, in dem Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein verhandelt werden, wurde 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Zuletzt:
Lyrikband Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt bei Wunderhorn Heidelberg (März 2025). Ausgezeichnet mit Feldkircher Lyrikpreis, Literaturstipendium der Stadt München, Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds, Shortlist Lyrikpreis München.
Weitere Stipendien, Auszeichnungen:
August – September 2025: Residenzstipendium im Künstlerdorf Schöppingen Mai – Juli 2025: Residenzstipendium am Heinrich-Heine-Haus Lüneburg Oktober – Dezember 2024: Residenzstipendium am Schriftstellerhaus Stuttgart Mai 2024: Poetikvorlesungen an der Germanistik LMU München
Begründung der Jury:
„Slata Roschal ist nicht nur als Autorin von inzwischen drei Gedichtbänden und zwei Romanen vielfach ausgezeichnet und im Feuilleton wohlgelitten (ihr aktueller Gedichtband „Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt“ ist etwa erst im März 25 erschienen und schon ausgezeichnet mit dem Feldkircher Lyrikpreis, dem Literaturstipendium der Stadt München, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfond und einem Eintrag auf der Shortlist Lyrikpreis München), sondern auch als Kritikerin, Übersetzerin aus dem Russischen und als Herausgeberin tätig.
Ihre besondere Stärke als Dichterin ist es, eine elegante Balance zwischen mitleidloser, lakonischer Rede und poetischem Einfall zu halten, oder diese tänzerisch immer wieder neu herzustellen. Derzeit arbeitet Roschal zum Beispiel an einem Romanprojekt rund um einen toten Autor in einem Hotelzimmer, das von der Anlage her beides zugleich umfasst: ein intertextuelles Spiel mit literarästhetischen Binnenproblemen und, ernstlich, ein Bild der parallelen, berührungslosen Leben in den füreinander fast unsichtbaren Welten der sich verschärfenden Klassengesellschaft.
Wir gehen davon aus, dass Slata Roschal als Stadtschreiberin, in ihrer Eigenschaft als Vortragende ihrer eigenen Texte, als Teilnehmerin am künstlerischen Diskurs und als Netzwerkerin das literarische Leben in Graz bereichern wird. Ebenso gehen wir davon aus, dass Graz Impulse bereithält, die ihr und ihrer equilibristischen Poesie nützlich sein werden.“
Veröffentlichungen u.a.:
Wir verzichten auf das gelobte Land. Lyrik (Reinecke & Voß 2019)
Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus. Lyrik (hochroth 2021)
153 Formen des Nichtseins. Roman (homunculus 2022, Penguin 2024)
Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten. Roman (Ullstein/claassen 2024)
Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt. Lyrik (Wunderhorn 2025)

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