Dariya Siamchuk
Belarus / Polen
2025
Bildende Künstlerin
* 1990, Grodno, Belarus.
Musste 2022 Belarus verlassen und lebt seither in Warschau / Polen.
Dariya Siamchuks künstlerische Praxis konzentriert sich auf die Erforschung von Trauma, Transformation, Erinnerung und Identität durch die Linse kollektiver und individueller Erfahrungen. Ihre Arbeit basiert auf einem Dialog mit historischen und zeitgenössischen Realitäten. Sie untersucht, wie die Erfahrung posttraumatischer Zustände unsere Wahrnehmung von Zeit, Raum und Zugehörigkeit prägt, wie sich Erinnerung mit der Gegenwart überschneidet und wie sich die Vergangenheit in unsere Zukunft einwebt. Für Dariya Siamchuk ist es entscheidend, nicht nur über traumatische Erfahrungen zu reflektieren, sondern auch einen Raum für deren Anerkennung und mögliche Heilung zu schaffen.
Ihre Kunst ist ein Raum für den Dialog, in dem das Trauma anerkannt und nicht ignoriert wird, in dem Fürsorge, Aufmerksamkeit und Wiederherstellung einen Platz finden. Sie dient als Erinnerung daran, dass man auch durch Schmerz einen Sinn finden, weiterleben und eine Verbindung zur Vergangenheit aufrechterhalten kann. In einer Zeit, in der Ereignisse – Kriege, Migration, soziale und politische Krisen – die traumatischen Erfahrungen ganzer Generationen prägen, hält Dariya Siamchuk es für besonders wichtig, den Schmerz zu verstehen, denn er bestimmt, wer wir werden und wie wir unseren Platz in der Welt wahrnehmen.
