Veranstaltungen: Ausgewählte Tipps
Gerburg Neunteufl Pipina Schickaneder | Hubert Hasler
Phototropismus – Sich dem Licht zuwenden
Ausstellung
Stable Gallery im Palais Brambilla
Franz-Josef-Kai 43
1010 Wien
Eröffnung
Donnerstag, 9. Oktober 2025, 19 Uhr
Künstlergespräche
Donnerstag, 16. Oktober 2025, 19 Uhr
Donnerstag, 23. Oktober 2025, 19 Uhr
Finissage
Dienstag, 11. November 2025, 19–21:30 Uhr
Sich dem Licht zuwenden – ein Prozess, der Natur und Energie verbindet. Pflanzen richten sich nach dem Licht aus und überwinden Hindernisse in stetiger Bewegung. Doch welche Wege nimmt das Licht selbst ein? Diese Auseinandersetzung wird künstlerisch physikalischen Prozessen gegenübergestellt: Die analogen Photogramme von Gerburg Neunteufl Pipina Schickaneder treten in Dialog mit den neopytischen Werken von Hubert Hasler.
Foto © Gerburg Neunteufl Pipina Schickaneder

Nikoletta Kiss
Rückkehr nach Budapest
Lesung und Gespräch
Literaturhaus Graz
Elisabethstraße 30
8010 Graz
Freitag, 10. Oktober 2025, 18 Uhr
Interview mit der Autorin
rolunk.at
Nikoletta Kiss wurde in Budapest geboren, wuchs in (Ost-)Berlin auf und lebt heute in Wien. Sie hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, arbeitete lange Zeit als Unternehmensberaterin und entschied sich dann, Romanautorin zu werden. Ihr erstes Buch „Das Licht vergangener Tage” ist bereits auf Ungarisch erschienen und verbindet das Ungarn der 50er Jahre durch die Geschichte von drei Generationen mit dem heutigen Berlin. Schicksale, Lieben, Kompromisse im Wirbel der Geschichte.
Nicht anders ist es in ihrem neuesten Buch „Rückkehr nach Budapest”, das sich mit der Zeit vor dem Systemwechsel befasst und in Budapest, am Balaton und in Berlin spielt. Wie sollen wir in der DDR über unsere Kindheitstraumata schreiben, wenn wir wissen, dass das Manuskript ohnehin nicht veröffentlicht wird? Wenn wir nach Wien kommen, entscheiden wir uns für die Freiheit oder kehren wir nach Budapest zurück, wo wir Sicherheit finden? Was tun, wenn wir uns nach jemandem sehnen, der in uns vor allem nur einen seelischen Halt und einen intellektuellen Partner sieht? War das Budapest der 80er Jahre wirklich eine freiere Welt als der Berliner Prenzlauer Berg? Über all das sprechen wir mit dem Autor.
Sujet © FemConnect Graz

rûm Issue °VII
Ausstellung & Präsentation
raum
Griesgasse 26
8020 Graz
Magazin Präsentation und Lesung
Freitag, 26. September 2025, 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer
27. September bis 10. Oktober 2025
Eintritt frei
Die Herausgeber:innen Harald Wawrzyniak und Maria Lichtenegger feiern das zehnjährige Bestehen des Analogfotografie Magazins rûm und laden herzlich zur Magazin Präsentation mit Lesung ein. In Issue °VII begegnen sich 52 Fotograf:innen und sechs Autor:innen. Eine Verbindung von Foto- und Schreibkunst, gemeinsam erarbeitet mit dem Literaturbüro - BLÄTTERN.
ruum.at
Ingeborg Strobl mit Edda Strobl
Schönes/edles/gebrauchtes/getötetes Tier
Ausstellung
Kunsthalle Graz
Conrad-von-Hötzendorf-Straße 42a
8010 Graz
Eröffnung
Dienstag, 9. September 205, 18 Uhr
Ausstellungsdauer
10. September bis 15. Oktober 2025
Im breiten Spektrum der Beziehung Mensch und Welt der Tiere ist zwischen mystisch, angehimmelt-kuschelig und beinhart bis verachtet, gebraucht und getötet werden alles dabei, was man sich vorstellen kann. Das Tierwohl und die Rechte von Tieren scheinen für manche Gattungen mancherorts unumstritten zu sein, andere Arten hingegen fristen ein elendes und großteils kurzes industrielles Leben. Eine offene Diskrepanz.
Eine Ausstellung der Steirischen Kulturinitiative mit Leihgaben der Sammlung der Neuen Galerie Graz/Universalmuseum Joanneum in der Kunsthalle Graz.
Werkfoto © Ingeborg Strobl, PHOTO Roman „Der Vogel“, 2004, Universalmuseum Joanneum/N. Lackner © Bildrecht, Wien, 2025

Ingrid Lauer | Peter Wirth
PERCEPTION
Fotoausstellung
Sendesaal Dobl
Am Sendergrund 15
8143 Dobl-Zwaring
Eröffnung
Freitag, 3. Oktober 2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
bis 19. Oktober 2025
In einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Titel Perception präsentieren Ingrid Lauer und Peter Wirth im Sendesaal Dobl ihre Foto-Arbeiten.
Ingrid Lauer zeigt eine Auswahl ihrer über viele Jahre entstandenen Arbeiten. Zu sehen sind sowohl Street-Photography-Serien als auch Fotografien zum Thema „Atelier Natur“, die sie ebenfalls zu seriellen Arbeiten zusammenfügt.
Peter Wirth beschäftigt sich seit langem mit analogen Fototechniken und Mehrfachbelichtungen, in den letzten Jahren entstanden aber auch zahlreiche digitale Arbeiten mit Fotos von Blech, Plakatwänden, etc. in denen Bildstrukturen vom Gegenstand losgelöst einen neuen Inhalt bekommen.
Foto © Peter Wirth, Korrosion

Johann Dorfmeister (A) | Luise Kloos (A) | Karl Klucsarits (A) | Leonardo Martínez (MX) | Raphaela Nadja Miklauc (A) | Ivana Šerić (HR) | Johannes Schweighofer (A) | Sara Škrlec (HR) | Josip Zanki (HR) | Volksschule Peter Rosegger Trofaiach | Ferienspaß Trofaiach
MYTHOS ERZ Zukunft VORDERNBERG
Internationales Artists in Residence Projekt in Vordernberg zur Transformation eines postindustriellen Raums
Radwerk IV
Vordernberg
Ausstellungseröffnung
Samstag, 19. Juli 2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
20. Juli bis 25. Oktober 2025
Finissage
Samstag, 25. Oktober 2025, 11 Uhr
Als ein Zentrum der Roheisenerzeugung war Vordernberg jahrhundertelang einer der bedeutendsten Industrieorte in Mitteleuropa. Ein großer Teil des am nahen Steirischen Erzberg abgebauten Erzes wurde hier zu Roheisen geschmolzen. Seit der Einstellung im Jahre 1922 der mittels Holzkohlehochöfen betriebenen Eisenerzeugung und der Verlagerung der Roheisenproduktion vor allem nach Leoben-Donawitz, ist Vordernberg ein schrumpfender Ort mit vielen Relikten aus seiner industriellen Vergangenheit. Dennoch hat die Region großes Potenzial, mit ihrer reichhaltigen Geschichte, Landschaft und Tradition ein Raum für zeitgenössische Kunstproduktion zu werden, in dem sich die Bevölkerung kreativ einbringen kann und sich als neuer mythologischer Kraftort definiert.
So zählt etwa das Radwerk IV zu den bedeutendsten industriellen Kulturdenkmälern der Welt und der einzige noch vollständig erhaltene Holzkohlehochofen weltweit.
Sujet © Luise Kloos

Arno Jungreithmeier & Armin Hinterberger
Schneemann
Ausstellung
the smallest gallery
Ort für Fotografie
Mariahilferstraße 32/7
8020 Graz
geöffnet
0-24 Uhr
"Diese skulpturale Arbeit ist Teil der Serie „Visit Hallstatt/2025“, einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Hallstatt, seiner traditionellen Trachtenkultur und dem modernen Tourismus. In dieser Serie wird die ikonische Lederhose dekonstruiert und in ein surreales Objekt verwandelt, das zwischen Skulptur und Kostüm changiert.
Der „Schneemann“ ist ein groteskes Zwitterwesen, zusammengesetzt aus Karton, Epoxidharz und Acryl. Die traditionelle Lederhose wird zur Bühne für eine bizarre Szene: Eine Hand, die aus dem Hosenschlitz ragt, ballt sich zur Faust – ein Ausdruck von Aggression oder Ohnmacht? Im Inneren der Hose haust ein Schneemann aus Schaumgummi, dessen Gesichtsausdruck eine Mischung aus Empörung und Verwirrung suggeriert. Die Lederhose, ein Symbol für regionale Identität, wird hier zum Träger einer subversiven Botschaft, die den Betrachter zur Reflexion über die Authentizität von Kultur in einer globalisierten Welt anregt."
Foto © Arno Jungreithmeier und Armin Hinterberger, 2025

Tolga Balcı | Christa Bartesch | Lőrinc Borsos | Péter Tamás Halász | Elias Holzknecht | Zsófia Keresztes | Máté Kovács | Ari-Pekka Leinonen | Julia Lusser | Eszter Metzing + Stella Koleszár | Beáta Szabó | Márton Emil Tóth + János Brückner
Rendezvous extended: After Laughter
Ausstellung
Schaumbad | Freies Atelierhaus Graz
Puchstraße 41
8020 Graz
Eröffnung mit Performance
Freitag, 12. September 2025, 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer
13. September bis 31. Oktober 2025
Die Gruppenausstellung entlehnt ihren Titel dem Refrain eines Wu-Tang-Clan-Songs, „Tearz“, der eine Soul-Ballade von Wendy Rene aus dem Jahr 1964 sampelt. Daneben bildet Helmuth Plessners Werk Lachen und Weinen (1941) ihren thematischen Horizont. Lachen und Weinen – sowie jene Zwischenzustände, die besonders für die mitteleuropäische Kultur typisch sind, wie das „weinende Lachen“ oder „lachende Weinen“ – erscheinen dort, wo die Sprache versagt und der Körper „spricht“. Lachen ist ein Moment des Kontrollverlusts, ausgelöst durch Absurdität oder Spannung – zugleich befreiend und entlarvend. Weinen hingegen offenbart Intimität und Verletzlichkeit. In beiden Fällen zeigt sich das, was Plessner die „exzentrische Positionalität“ des Menschen nannte – die Fähigkeit, sich selbst von außen zu betrachten.
Grafik © Janos Borsos

FOTO WIEN 2025
99 locations, 333 artists
Foto Arsenal Wien
Objekt 19A
1030 Wien
Eröffnung
Freitag, 3. Oktober 2025, 19 Uhr
Dauer
3. Oktober bis 2. November 2025
Wie verändert sich unsere Wahrnehmung von Zukunft im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz, virtuellen Realitäten und algorithmisch erzeugten Bildern? Und wie reagiert die Fotografie auf diese Entwicklungen – formal, inhaltlich, politisch? Mit den Arbeiten von 333 Künstler:innen an 99 teilnehmenden Standorten bewegt sich Österreichs größtes Fotofestival in seiner 11. Ausgabe im Spannungsfeld von Bild, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. So widmet sich die FOTO WIEN 2025 unter dem Motto „dynamic futures“ aktuellen und spekulativen Zukunftsfragen – und rückt dabei die Fotografie als künstlerisches, dokumentarisches und forschendes Medium ins Zentrum.
Foto © Marie Tomanova, Kate and Odie, 2017

Andrea Scrima
Loopy Loonies
Ausstellung
QL-Galerie
Leechgasse 24
8010 Graz
Eröffnung
Samstag, 13. September 2025, 11 Uhr
Lesung
Donnerstag, 2. Oktober 2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
bis 7. November 2025
Die in New York City geborene Künstlerin Andrea Scrima ist wie viele Amerikaner:innen ihrer Generation mit den "Saturday Morning Cartoons" aufgewachsen.
Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich in ihrer Werkserie "Loopy Loonies" mit der in den Comics codierten Gewalt. In ihrer Zeit als Grazer Stadtschreiberin sind zu den Zeichnungen Texte entstanden, die deren moralkritische Untersuchungen fortführen. In der Ausstellung in der QL-Galerie treten die Texte, die Scrima als Sprachvergewisserung anhand der Bedeutungsrekonstruktion einzelner Begriffe versteht, den Zeichnungen zur Seite. Texte über den Missbrauch von Sprache, zunehmende Gewaltbereitschaft und Manipulation von Gefühlen laden zum Weiterdenken ein und können in Karten-Editionen mit nach Hause genommen werden. Im Rahmen der Ausstellung wird die Künstlerin auch aus ihren Essays lesen.
Eine Kooperation mit dem steirischen herbst '25.
Sujet © Andrea Scrima

Irena Haiduk | Marietta Mavrokordatou | Luzie Meyer
Repeatedly failing to align with light
Ausstellung
Camera Austria
Lendkai 1
8020 Graz
Eröffnung und Performance
Freitag, 12. September 2025, 18 Uhr
Ausstellungsdauer
13. September bis 9. November 2025
Eine Fotografie, die für den Film Blade Runner angefertigt, doch nie verwendet wurde, fungiert als Gedächtnisimplantat. Unter den Möbeln eines Wohnhauses wird nach etwas Unsichtbarem gesucht. Ein Leuchtturm wird erklommen, um ihn mit seiner Idee von Orientierung zu konfrontieren. Irena Haiduk, Marietta Mavrokordatou und Luzie Meyer dringen in Räume ein, legen deren verborgene Eigenschaften und Beziehungsgefüge offen und suchen nach ihrer Übersetzbarkeit in Bilder. Dabei spielt das Licht eine zentrale Rolle: Es wird körperlich, zum Akteur, ermöglicht das fotografische Bild und birgt gleichzeitig das Potenzial, dieses wieder auszulöschen.
Repeatedly failing to align with light, ein Zitat aus einem Film von Luzie Meyer, verweist auf den Einsatz visueller Störungen und optischer Brechungen. Das Scheitern der Ausrichtung am Licht spielt auf die von den Künstlerinnen geteilte Skepsis gegenüber dem Visuellen und seiner Bedeutung für Wahrnehmung, Gedächtnis oder Narration an. Die Ausstellung erzählt von der Anziehungskraft des Abwesenden, dem Auftauchen und Verschwinden von Bildern und dem Schwindel der Orientierung.
Foto © Luzie Meyer, Functionalized, 2022/2025. Courtesy: die Künstlerin; Sweetwater Berlin; Fanta-MLN, Milan.

Tom Burr
Paul
Ausstellung
Grazer Kunstverein
Burggasse 4
8010 Graz
Eröffnung
Freitag, 19. September 2025, 18 Uhr
Ausstellungsdauer
20. September bis 23. November 2025
In Paul arbeitet Tom Burr mit Pier Paolo Pasolinis unverwirklichtem Film über das Leben des Apostels Paulus – ein 1966 verfasstes Drehbuch, das den Apostel nicht in Gewändern und Wüstensand, sondern im Trenchcoat und auf den Straßen der Stadt neu interpretiert, wie er durch die harten Geometrien von Paris, Rom, Genf und New York schreitet. Pasolinis Paulus ist ein Mann, der durch das Licht, die Offenbarung und die unerträgliche Last, zu viel und zu klar zu sehen, zerrissen wird. Burr greift diese Figur auf – nicht als Heiligen, sondern als Bruchlinie zwischen Unruhe und Sehnsucht, als Sehen, das sich gegen sich selbst wendet. Er deutet die berüchtigte Erblindung des Paulus auf dem Weg nach Damaskus um: nicht als göttliche Offenbarung, sondern als gewaltsames Losreißen – von Gewissheit, von staatlich sanktioniertem Glauben, von den geraden Linien der Macht. In Anlehnung an den unvollendeten Zustand des Films begreift Paul die Unvollständigkeit als schöpferische Methode, um überlieferte Fragmente und ungelöste Ideen in Bewegung zu setzen. Die Ausstellung bewohnt das Unvollendete: eine Form, die andere Formen einübt und in nachfolgende Iterationen, Anordnungen und Kontexte übertragen wird. Während der Entstehungsphase wird Burr gemeinsam mit dem Kurator der Ausstellung, Tom Engels, eine Publikation entwickeln, die die Ausstellung über ihre derzeitige Form hinaus erweitert und ihre nächsten Leben vorbereitet – weitere Mutationen von Paul, die sich mit jeder neuen Inszenierung verwandeln werden. In diesem Entfalten wird Paul zu einem zerbrochenen Spiegel, einem anhaltenden Ungehorsam, in dem das Niedergeschlagenwerden zugleich ein Neubeginn ist.
Foto © Tom Burr, 2025. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Galerie Neu, Berlin

Simon Baptist – Archiv Franz Göttfried
Von oben im Tal
Ausstellung
Museum für Geschichte
Sackstraße 16
8010 Graz
Eröffnung
Donnerstag, 12. Juni 2025
Ausstellungsdauer
13. Juni 2025 bis 6. Jänner 2026
Ausgehend von dem Archivmaterial untersucht er die sozialen Strukturen des Ortes und seine Geschichte. Seine Arbeit am Archiv bezieht vor allem die lokale Bevölkerung mit ein. Familienangehörige der von Göttfried porträtierten Personen werden zu Protagonist*innen seiner Filme. Der Ort wird mobilisiert und die Menschen Teil des Projekts. Seine Videoinstallationen werden zu Versammlungsplätzen, zu einer Passage hinter dem Marktplatz oder zum Ort des Erinnerns.
Auszüge des historischen Bildbestandes werden zusammen mit den Videoarbeiten in der Hofgalerie präsentiert.
© Franz Göttfried, „Kellnerin auf der Hochzeit von F. Roth in Feldkirch, Kärnten“, ca. 1930.
