Eröffnung
Dienstag, 26. September 2023, 18:30 Uhr
“gone to cultivate chili pepper”
Lena Baloch | Rebecca Unz
Alle Fotografie
26. September 2023 - 20. Oktober 2023
Fotogalerie im Grazer Rathaus
Hauptplatz 1, 2. Stock
A-8010 Graz
Öffnungszeiten
Mo–Fr 8–18 Uhr
an Feiertagen geschlossen
Eintritt barriere/frei
Foto © Rebecca Unz (Ausschnitt)
Im Gespräch mit ihren Großeltern sinniert Lena Baloch über das Leben, das Sterben, den Tod und das Danach – über Ängste, Wünsche und die Zeit. Den Blick zu Boden gerichtet, sieht Rebecca Unz reglose Tiere auf blassen Wiesen und entdeckt die Lebhaftigkeit ihrer biologischen Beschaffenheit. Zwei Fotografinnen verbildlichen ihre persönliche Konfrontation mit der Vergänglichkeit: Sterblichkeit auf zwischenmenschlicher Ebene und Verwesung als ästhetische Bewegungen stehen einander gegenüber.
Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler,
das Kulturamt der Stadt Graz
und die Kulturvermittlung Steiermark
laden zur Fotoausstellung.
Eröffnung durch:
Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler
Zur Ausstellung:
Dr. Harald Baloch, Theologe
Lena Baloch nutzt die Fotografie für die Suche nach der Identität der Dinge, der Orte und des Selbst. Inspiriert von ihrer Umwelt und geführt von introspektiver Wahrnehmung
gestaltet sie Bildwelten, die zugleich von Ästhetik und persönlicher Geschichte geprägt sind. Bild-Inszenierungen und Abstraktion dienen dazu, Fragen über Zugehörigkeit, Identität und Authentizität zu analysieren.
Ausgangspunkt der Fotos sind Vorstellungen und Gedanken ihrer Großeltern über das Leben, das Sterben, den Tod und das Danach. Die daraus resultierende Motivauswahl gibt dem „Unsagbaren“ eine Form und ermöglicht damit eine vorsichtige Annäherung. Es sind persönliche Metaphern wider das Verdrängen, die das Unvermeidliche vergegenwärtigen und die Angst vor Veränderung und Vergänglichkeit nehmen.
Die Fotografie ist für Rebecca Unz ein Werkzeug, mit dem sie ihre umgebende, oft harsche Welt analysiert. Im Dekonstruieren und Romantisieren der Motive entsteht zugleich Kontakt wie auch Distanz zu den wunden Punkten ihres Selbst – „verstehen und fühlen, fühlen und verstehen“.
Mit der Natur eng verbunden, nimmt Rebecca Unz viele Veränderungen besonders intensiv in der Umwelt und ihrer Vegetation wahr. Aus dieser Sensibilität heraus entwickelte sich das Bild der „blassen Wiese“ zu einer Metapher für den Tod. Aber auch wenn der Blick auf den Boden auf Totes, Abgestorbenes und Verwesendes fällt, fördert sie aus diesen Motiven ästhetische Elemente in Strukturen und Farben zutage, die die Lebendigkeit im Tod offenbaren. Das Sterben wird damit als „faszinierender, würdevoller und wunderschöner Prozess“ verbildlicht.
lenabaloch.com | rebeccaunz.xyz