An einem anderen Ort

Kulturvermittlung Steiermark - artists in residence 2020

Alle Fotografie

30. November 2020 - 15. Januar 2021

Fotogalerie im Grazer Rathaus
Landhausgasse 2 / 2. Stock
A-8010 Graz

Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler, das Kulturamt der Stadt Graz und die Kulturvermittlung Steiermark laden zur Fotoausstellung ein.

Öffnungszeiten
Mo-Fr  /  15:00-18:00 Uhr, an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei

Bitte beachten Sie die aktuell geltenden COVID-19-Bestimmungen.

Julia Cimafiejeva, Belarus
Nadežda Kirćanski, Serbien
Roberta Lazo Valenzuela, Chile
Kyungrim Lim Jang, Südkorea
Kristina Marić, Kroatien
Ramiro Wong, Peru

Die Aufenthalts- und Arbeits-Stipendien der Kulturvermittlung Steiermark für Kunstschaffende bedeuten nicht nur, dass diese neue Erfahrungen sammeln und ihre Arbeit weiterentwickeln können. Residenzen sind auch ein wichtiger “Marker” in den Curricula der Kunstschaffenden und damit für deren weitere Karrieren. Internationale Gäste sind auch für den einladenden Ort von Bedeutung. Ein Großteil der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind während der Aufenthalte entstanden oder beschäftigen sich mit dem Ort. Sie schreiben damit Graz in eine internationale Landkarte der kulturellen Produktion ein.

Julia Cimafiejeva *1982, Belarus
„A Stroll in Grey. A Minsk Poem”, 2018-2019

Die graue Melancholie von Minsk ist das Hauptthema der Arbeiten von Julia Cimafiejeva. Urbane Lebenslandschaften, menschliche Figuren, Linien, und Rhythmen der Straßen, Bäume und Drähte verwandeln sich in ein Gedicht, das einen Spaziergang lang ist.

 

Nadežda Kirćanski *1992, Zrenjanin – Serbien
„nista spec 1.0 / not much 1.0“, 2018

Eine Rauminstallation, die aus zwei Fotoprojekten, einer kreisförmigen Sitzgelegenheit, einer Pflanze und den ausgemalten Wänden des Galerieraums besteht. Die Installation suggeriert das Ambiente eines Krankenhaus-Warteraums als Sinnbild jenes „verletzlichsten und heikelsten Moment der Hilflosigkeit“, der sich in der Erfahrung des Wartens ergibt. Eine „tote Zeit“ – verlassen an einem rein funktionalen Ort und ausgeliefert der vergeblichen Hoffnung auf medizinische Hilfe, die unerreichbar erscheint.

 

Roberta Lazo Valenzuela *1991, Santiago – Chile
„Dächer“, 2020

Durch das Ausschneiden und Isolieren einzelner Elemente von Fotografien der Grazer Dächer entstanden Collagen, die Kombinationen von Textur, Farbe und Perspektiven erforschen. Das Ergebnis: eine etwas surreale Landschaft.

In einem weiteren Werkbereich wurden Farbstimmungen des Grazer Himmels dokumentiert und Ausschnitte daraus durch Vernähen in das Muster der Ziegeldächer in objekthafte Bilder übertragen.

robertalazovalenzuela.cl

 

 

 

 

Kyungrim Lim Jang *1992, Seoul – Südkorea
„Lass Uns zusammenkommen und Uns besiegen“, 2020

Die Arbeit ist eine visuelle Demonstration einer möglichen politischen Taktik, die umgesetzt werden könnte, um den Gegner zu besiegen, indem man vorgibt, einer von ihnen zu sein. Das von der Künstlerin geschaffene Zitat ergibt sich aus dem Dilemma der politischen Partizipation innerhalb der Dichotomie von uns / ihnen und dem vorübergehenden bzw. willkürlichen Status der Zugehörigkeit eines Individuums. Dabei ist es wichtig, diese Zuordnungen offen und mehrdeutig zu gestalten.

l-mjangwebpresence.com

 

Kristina Marić *1990, Djakovo – Kroatien
“Eye to Eye”, 2020; “Free Kicks”, 2019; “In the Sand”, 2018

Video-Stills aus drei Performances: „Eye to Eye“ entstand 2020 im Rahmen ihres Graz-Aufenthaltes. Dabei positionierte sie sich „Auge in Auge“ mit Überwachungskameras und erzeugte eine Umkerhung der Überwachungssituation, wodurch das Prinzip der Kontrolle in Frage gestellt wurde. „In the Sand“ (2018) zeigt eine Aktion an einem berühmten montenegrinischen Strand, die als Metapher auf Kontrollverlust und zugleich Kontrollentzug verstanden werden kann. In Free Kicks (2019) wird die „Behandlung“ des Balls vor versammeltem Publikum als Ansatz für einen erweiterten Diskurs über Psychohygiene im gesellschaftlichen Kontext verstanden.

 

Ramiro Wong *1987, Lima – Peru
„24 stories about 24 days written in 24 hours”, 2020

Der Künstler führt eine Art Tagebuch seines Graz-Aufenthaltes. Aufbauend auf Gespräche, deren Zeuge er als Passant wurde, hat er Phrasen und Zitate gesammelt, die als eine Art Filter für die Wahrnehmung der Stadt dienen. Dekontextualisiert und rekontextualisiert, poetisch und symbolisch erweitert, entstanden daraus neue Erzählungen, in denen sich stückhafte Eindrücke von der Stadt mit Erfahrungen von außen ergänzen.

mit freundlicher Unterstützung durch