Eröffnung
Mittwoch, 21. Mai 2025, 18:30 Uhr
Abseits der Gleise
In memoriam Karl Cebul, 1940–2024
Alle Fotografie
21. Mai 2025 - 20. Juni 2025
Fotogalerie im Grazer Rathaus
Hauptplatz 1, 2. Stock
A-8010 Graz
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Öffnungszeiten
Mo–Fr 8–18 Uhr
an Feiertagen geschlossen
Eintritt barriere/frei
© Karl Cebul, aus: Samen, 2009
Abseits der beruflichen Gleise als Lokführer hat Karl Cebul seine Gedankenwelt in fotografischen Arbeiten vielseitig festgehalten und dabei eine eigene Bildsprache generiert, mit der es ihm gelingt, subjektive Wahrnehmung in Bezug zu gesellschaftlichem Wandel zu setzen und das Medium Fotografie facettenreich zu reflektieren. Momentum, Inszenierung und Spiel sind wesentliche Elemente seines OEuvres. Die Ausstellung spannt einen Bogen von den frühen konzeptionellen Werken, die durch den Kontakt mit Erich Kees in den 1980er Jahren entstanden sind, über Arbeiten in der Fotogruppe NOVEM bis zu seinen poetischen und abstrakten Spätwerken.
Karl Cebul (1940–2024) widmete sich ab 1983 der thematischen und konzeptionellen Fotografie. Von 1982 bis 1999 nahm er an Workshops mit österreichischen und internationalen Fotograf:innen teil. Er war Mitglied und später auch Leiter der Naturfreunde Fotogruppe Knittelfeld, ab 2005 Teil der Gruppe NOVEM.
Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler,
das Kulturamt der Stadt Graz
und die Kulturvermittlung Steiermark
laden zur Fotoausstellung.
Eröffnung durch:
Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler
Zum Fotografen und Menschen Karl Cebul:
Mag. Max Aufischer
Franz Sattler
Karl Cebul (1940–2024) befasste sich ab 1983 mit thematischer und konzeptioneller Fotografie. Von 1982 bis 1999 nahm er an Workshops mit österreichischen und internationalen Fotograf:innen teil, unter anderen Max Aufischer, Veronika Bromova (Prag), Heinz Cibulka, Erich Kees, Wilmar König (Berlin), Rupert Larl, Branko Lenart, Christian Wachter und Manfred Willmann. Er widmete sich kontinuierlich dem Studium der Zeitschriften Camera Austria und eikon ab deren ersten Ausgaben 1980 und 1991. 1985 wurde er in die Bild-
sammlung steirischer Fotografen aufgenommen und arbeitete an Projekten der Steirischen Kulturinitiative mit – 1986 Über die Straße, 1988 Überlebensenergie im Rahmen des „Steirischen Herbst“, 1989 150/ 100 Sekunden. Ab 1981 war er Mitglied der Naturfreunde Fotogruppe Knittelfeld und ab 1985 fünfzehn Jahre lang deren Leiter, ab 2005 Teil der Gruppe NOVEM. 2019/20 formierte sich rund um Gerhard Pelko eine Freundesgruppe, in der reger fotografischer Austausch stattfand.
Ausstellungen: Österr. Kulturforum Zagreb (HR), Münsingen (CH), Fotoklub Maribor (SLO); Forum Rathaus/ Knittelfeld, Steirische Landesausstellung/ Knittelfeld, Fohnsdorf, Stadtturm Judenburg, Krieglach im Rahmen der Steirischen Landesausstellung, Deutschlandsberg, Schloss Wolkersdorf, Leoben, Muhr, Schloss Farrach, Murau, Weyer, Gallery4art Steyr, Fotoforum West/ Innsbruck, Retzhof/ Leibnitz, Bezirksmuseum Döbling/ Wien; Graz: Casino Graz, Fotogalerie im Rathaus, KIZ, Grazer Congress, Ostbahnhof, Steirischer Herbst, Urania-Fotogalerie, Ecksaal des Joanneum, GKK, photo graz: ESC im labor, Künstlerhaus, Stadtmuseum Graz, Kulturfreiraum Papierfabrik, Kulturzentrum bei den Minoriten u.a.
Abseits der beruflichen Gleise als gelernter Schlosser und Lokführer hat Karl Cebul seine Gedankenwelt in fotografischen Arbeiten vielseitig festgehalten und dabei eine eigene Bildsprache generiert, mit der es ihm gelingt, subjektive Wahrnehmung in Bezug zu gesellschaftlichem Wandel zu setzen und das Medium Fotografie facettenreich zu reflektieren.
Individuelle Verbindung und historische Relevanz zeigt sich in Arbeiten wie den Serien Freut Euch Leute über die ÖBB Hauptwerkstätte, Impulse über mittlerweile aus dem Stadtbild
verschwundene Telefonzellen oder der Dokumentation Der vorletzte Tag über den ehemaligen Südbahnhof in Wien. Annie & Anny zeigt visionär mögliche Zukunftsszenarien für die seit 1718 am Knittelfelder Hauptplatz befindliche Pestsäule. Persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Gebrechlichkeit spiegelt sich in der Arbeit Menschenbilder wider, surrealistische und poetische Zugänge finden sich beispielsweise in Der 13. Mond oder 6 Tage im Garten.
„Meine Bilder entstehen zuerst im Kopf,
werden dort gespeichert und je nach
Gemütszustand, neuen Erkenntnissen
und Erfahrungen zum Thema, verändert
oder gelöscht. In Gedanken wird das Ziel
geordnet und somit konkret.“
Die Liebe zum Meer und die akribische Beschäftigung mit komplexen Zusammenhängen verband Karl Cebul mit spielerischer Leichtigkeit zu meditativen Werken wie Ein Bild ist ein Text ist ein Bild oder Holz-Endspiel. Schwarz zieht und setzt in drei Zügen matt.
Karl Cebul arbeitete analog als auch digital, schätzte jedoch die Authentizität eines Negativs, eines Dias und die Haptik der analogen Dunkelkammertechnik ganz besonders. Er bevorzugte analoge Konstruktionen und Montagen. Momentum, Inszenierung und Spiel sind wesentliche Elemente seines OEuvres.
Die Ausstellung spannt einen Bogen von den frühen konzeptionellen Werken, die durch den Kontakt mit Erich Kees in den 1980er Jahren entstanden sind, über Arbeiten in der Fotogruppe NOVEM bis zu seinen poetischen und abstrakten Spätwerken. (Katrin Cebul)